Unser Einsatz bei Bayernoil - was Bedeutet eigentlich "Stillstand"?
- ZFP Schreiber
- 10. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 7 Tagen

Was ist eigentlich ein Stillstand und welche Rolle hat die zerstörungsfreie Prüfung dabei?
Ein geplanter Werksstillstand (Turnaround) ist in der Raffinerie- und Prozessindustrie unverzichtbar, um Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten effizient durchzuführen und die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Während eines Stillstands werden Anlagenkomponenten wie Rohrleitungen, Druckbehälter und Armaturen demontiert, gereinigt und eingehend geprüft. Besonders wichtig ist dabei die Zerstörungsfreie Prüfung (ZFP): Verfahren wie Ultraschall- oder Schallemissionsprüfung ermöglichen das Erkennen von Rissen, Korrosionsschäden oder Materialermüdung, ohne die Bauteile zu beschädigen. So können potenzielle Risiken beseitigt werden, bevor sie zu kritischen Ausfällen führen.
Rückblick: Stillstand 2025 bei Bayernoil & persönliches Dankesschreiben
Im Frühjahr 2025 fand in der Bayernoil-Raffinerie in Vohburg ein umfangreicher Werksstillstand statt. Mehr als 2.000 Mitarbeitende und über 4.400 Arbeitspunkte mussten koordiniert werden, um Wartungs- und Prüfaufgaben termingerecht abzuschließen. In ihrem persönlichen Dankesschreiben an alle Partnerfirmen unterstrichen Wouter de Jong (Geschäftsführung) und Tobias Bauer (Leiter Technologie & Projekte) die herausragende Zusammenarbeit und das große Engagement, das alle Beteiligten gezeigt haben. Unter dem Leitgedanken „One Team. One Spirit.“ heben sie hervor, dass die gemeinsame Anstrengung, das gegenseitige Vertrauen und die offene Kommunikation den Erfolg des Stillstands erst möglich gemacht haben.
„Dank Ihrer professionellen Unterstützung und Ihrem unermüdlichen Einsatz konnten wir alle Maßnahmen erfolgreich umsetzen und die geplanten Ziele trotz der ein oder anderen Zusatzherausforderung annähernd in der geplanten Zeit erreichen. Ihre Expertise, Flexibilität und das außergewöhnliche Engagement, das Sie als Unternehmen in dieses Projekt eingebracht haben, waren für den Erfolg dieses Stillstands von entscheidender Bedeutung.“
— Wouter de Jong & Tobias Bauer, Bayernoil GmbH
Persönlicher Blick auf die Prüfaufgaben und Herausforderungen
Planung und Koordination
Bereits Wochen vor dem Stillstand traf sich das Projektteam von Bayernoil unter Federführung von Tobias Bauer mit allen Gewerken: Rohrtechnik, Armaturenservice und ZFP-Spezialisten. Dabei wurde exakt festgelegt, welche Anlagenabschnitte in welcher Reihenfolge geprüft werden, um Leerzeiten zu vermeiden und die geplanten Ausfallfenster bestmöglich zu nutzen.
Ultraschallprüfungen
Während eines Turnarounds steigt der Druck: An nahezu allen Rohrleitungen und Druckbehältern führen die ZFP-Teams Ultraschallprüfungen (u. a. Phased Array und TOFD) durch, um kleinste Rissbildungen oder Korrosionsstellen aufzuspüren.
Hochtemperatur-Analysen (HTHA)
In Bereichen, in denen Anlagenkomponenten hohen Temperaturen und wasserstoffreichen Medien ausgesetzt sind, wurde mithilfe spezieller Prüfköpfe eine Bewertung der Bauteilstabilität durchgeführt. Diese HTHA-Prüfungen stellen sicher, dass keine materialbedingten Ausfälle drohen, wenn der Betrieb nach dem Stillstand wieder hochgefahren wird.
Sicherheits- und Umweltaspekte
Dank nicht-invasiver ZFP-Verfahren (NII) konnten gefährliche Inneninspektionen weitgehend vermieden werden – ein Gewinn für Mitarbeitende und Umwelt. Weil weniger Chemikalien zum Reinigen nötig waren, wurde zusätzlich der ökologische Fußabdruck reduziert.
Die Rolle von ZFP Schreiber: Persönliche Einblicke
Als unabhängiger Dienstleister für zerstörungsfreie Prüfungen hat ZFP Schreiber intensiv zum Erfolg des Stillstands beigetragen. Von der ersten Planungsphase bis zur finalen Abnahme:
Risikobasierter Inspektionsansatz (RBI)
Bereits im Vorgespräch wurden gemeinsam die kritischsten Komponenten identifiziert. Durch unsere Risikoanalyse konnten wir die Prüfintervalle so optimieren, dass unnötige Maßnahmen entfallen und gleichzeitig höchste Sicherheit gewährleistet ist.
Einsatz moderner ZFP-Technologien
Standard-Ultraschall, Phased Array, TOFD und Thermografie – unsere Prüfteams, stellen ihre Expertise täglich unter Beweis. Besonders die schnelle Auswertung der Ultraschalldaten half dabei, kritische Stellen sofort freizugeben oder bei Bedarf Nacharbeiten zu planen.
Engagiertes, flexibles Team
Kurzfristige Änderungen im Zeitplan kamen vor – sei es durch wetterbedingte Verzögerungen oder Zusatzaufträge. Dank engagierter Prüfteams konnten wir stets nachjustieren und standen flexibel bereit.
Ausblick: Gemeinsam in die Zukunft
Der Stillstand 2025 bei Bayernoil hat unterstrichen, wie wertvoll eine vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Betreiber und Dienstleister ist. Wouter de Jong, Tobias Bauer und das gesamte Bayernoil-Management haben unser Team als verlässlichen Partner wahrgenommen – sei es bei der Detailplanung, der spontanen Unterstützung an Wochenenden oder der klaren Kommunikation bei unerwarteten Herausforderungen.
Nicht zuletzt spielt die Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle: Durch den vermehrten Einsatz nicht-invasiver Prüfverfahren lassen sich Gefahren für Mitarbeitende und Umwelt minimieren – ein Aspekt, den sowohl Bayernoil als auch wir bei ZFP Schreiber als zentrale Zukunftsaufgabe betrachten.
Persönlicher Dank
Wir bei ZFP Schreiber möchten uns ganz herzlich bei Wouter de Jong, Tobias Bauer und dem gesamten Team der Bayernoil Raffineriegesellschaft mbH bedanken. Euer offener Austausch, das gemeinsame Miteinander und die vertrauensvolle Zusammenarbeit haben den Stillstand 2025 zu einem echten Projekterfolg gemacht.
Ein besonderer Dank gilt unseren Kolleginnen und Kollegen – die Tag und Nacht im Einsatz waren. Ohne euer Engagement und eure Flexibilität hätten wir die ambitionierten Ziele nicht erreicht.
Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste gemeinsame Projekt mit Bayernoil und darauf, auch weiterhin partnerschaftlich, sicher und nachhaltig zusammenzuarbeiten.
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